Drei Fragen an Renatus Töpke zu seiner Metal-Malbuchreihe
Als uns Renatus Töpke anschrieb und mitteilte, er hätte die Idee für ein Ausmalbuch mit den Original Covern von Rock- und Heavy Metal-Alben, waren wir sofort aus dem Häuschen. Zwei Jahre später gibt es gleich drei Bände und eine Sammler-Box mit insgesamt 63 Cover, die von den Illustratoren Martin Hoffmann und Patrick Schmitz zum Zwecke der eigenen künstlerischen Neuinterpretation aufbereitet wurden. Ein toller Spaß für Groß und Klein, wie die Fotos, die bei der Metalmalbuchsause im Café und Plattenladen Riptide entstanden, zeigen.
Für die drei Metal-Malbücher hast du Lizenzen für die Originalcover organisiert und deswegen Bands, Zeichner und Manager angesprochen. Was waren die schönsten, aber vielleicht auch merkwürdigsten Begegnungen dabei?
Dass generell so ein großes Interesse an einem Mitwirken seitens der Labels und Bands bestand, war wohl eine der schönsten Erfahrungen im Zusammenhang mit den Malbüchern. Speziell das Management von Accept und Georg Schröder von SPV waren sofort dabei und waren extrem hilfreich. Oder wenn die Kultband Q5 am anderen Ende der Welt in einem Video das Malbuch vorstellt, ist das schon ziemlich cool. Negativ fielen nur ein paar Bands oder Künstler auf, die sich öffentlich superduper fan-nah geben, aber wenn sie erfahren, dass es nichts zu holen gibt, gleich mit Unterlassungserklärung drohen (ich nenn mal keine Namen).
Was meinst du – wer kauft sich tatsächlich die Bücher? Sind es die Metal-sozialisierten Eltern, die nicht wollen, dass ihre Kinder auf die schiefe Bahn in punkto Ausmalbücher (Feuerwehrautos, Einhörner) geraten? Oder sind es eher die Partner*innen von Metal-Fans, die noch verzweifelt nach einem witzigen Geschenk suchen?
Ich denke, die Käufer der Malbücher sind zu 60% Fans, die ein witziges und mal kein 08/15-Geschenk für Freunde suchen. Oder sich auch selbst was Schönes ins Regal stellen wollen. Vielleicht kann man damit ja auch Mädels beeindrucken, wer weiß. Der Rest wird wohl von Eltern gekauft, die ihre Kinder mal mit was anderem, außer dem üblichen Malbuchkram wie Feuerwehrautos und so, kommen wollen.
Wo ist deiner Meinung nach die Verbindung zwischen Malen mit Musik?
Die Verbindung liegt für mich ganz klar in den Artworks der Platten. Rock- und Metal-Cover sind von je her detailverliebter und eine Verlängerung des Inhalts. Sie bilden mit der Musik und den Text meist eine Einheit; frag mal Blind Guardian oder Marillion. Cover aus dem Pop- oder Rapbereich zeigen meist nur die jeweiligen Künstler und die taugen für Malbücher mal gar nicht.
Zu den Malbüchern von Renatus Töpke
Die Presse über die Metal-Malbücher:
»Schön, lustig und durchaus schweißtreibend, wenn man die Details wirklich auch gezielt ausmalen möchte (…). Ob als Geschenkidee für die Kids oder ein Spaß bei Ausmalwettbewerben – auch unter Erwachsenen, es funktioniert mit Sicherheit.« Metalglory
»Zückt die Buntstifte!« laut.de
»Im besten Sinn kein Kult-Buch: Unprätenziös, spaßig wie Luftgitarre.« Deutschlandfunk
»Boxen aufdrehen, Bass hochschrauben und statt Headbangen die Stifte schwingen!« WARUM! Zeitschrift für Eltern
Autorenfoto: Privat; Artikelfotos: Andreas Reiffer