Viele Songs trafen mich ins Herz

Drei Fragen an Franz Schiffer zu »Der Kaplan, der um Jimi Hendrix trauerte«

Die spannendsten Geschichten waren vielleicht schon immer die ungewöhnlichen, geheimnisvollen und vergessenen. Dies gilt auch für die junge Geschichte der Popmusik. Kenner, Fan, Zeitzeuge Franz Schiffer versammelt in »Der Kaplan, der um Jimi Hendrix trauerte« gleich mehr als 80 solcher verblüffenden Beispiele aus einer Zeit, als sich hierzulande noch niemand ernsthaft medial mit der Musik der damaligen Jugend beschäftigte.

Gab es für dein Buch eine Initialzündung, also den einen Moment, wo du dir gesagt hast, aus all diesen von dir aufgeschnappten und gesammelten »vergessenen Pop-Momenten« willst du ein Manuskript machen?

Die erste Fundsache, die mir unterkam, waren ein paar Zeilen in einem älteren Lexikon, Stichwort Shocking Blue – die holländische Band mit dem Riesenhit »Venus«. Sängerin Mariska Veres, so stand da, habe vor ihrem Engagement klargestellt, dass sie sich nicht kollegial vernaschen lasse. Das war 1969! Lichtjahre vor MeToo! Das Meilensteinchen aus Holland habe ich gleich recherchiert und verarbeitet, dann langsam weitergestöbert und -gesammelt.

Warum hast du dich auf Geschichten aus den 50er, 60er und 70er Jahren beschränkt?

Hauptgrund für die 1950er Jahre: Rock ’n‘ Roll gab den Anstoß für alle weiteren Rock-Spielarten. 60er und 70er Jahre: Die einmalige Vielfalt an populären Gattungen, die in ziemlich rascher Abfolge entstanden, sich teils überlappten und bis heute Zugkraft haben. Politischer Folk, Beat, Motown, Bluesrock, Progrock, Heavy Metal, Disco … Persönliche Gründe: Ich war mitten in der Zielgruppe, begierig auf Identifikation. Viele Songs trafen mich ins Herz.

Welche Geschichten bilden deine persönlichen Top 3 in »Der Kaplan, der um Jimi Hendrix trauerte«?

Bronze: Der 100-Stunden-Song – »The Boxer« von Simon & Garfunkel ist ein großer Wurf mit wirklich extralangem Anlauf im Studio. Und ich konnte die Geschichte in eine hübsch-hässliche Szene aus meinem Schulleben einbetten. Silber: Die hilfreichsten Fans – hier zeigt sich, wie nahbar und spontan Weltstars einmal waren. Gold: Der demütigste Grabschmuck – dieser John Lennon … tonangebend, spottlustig, verletzend, weinerlich, politisch – und an Franz Schuberts Grab zu einer anrührenden Geste fähig.

Zum Buch

Leseprobe (issuu)

Pressereaktionen zum Buch (wird fortgesetzt):

»Mit diesem Buch erweckt Franz Schiffer vergessene Pop-Momente wieder zum Leben.« Denise Rosenthal, subway

»Ein sehr zu empfehlendes und äußerst unterhaltsames Buch.« Karina, rockmagazine.net

»Man liest die Episoden und Anekdoten mit einem leisen Schmunzeln, mal mit einem ungläubigen Stirnrunzeln, immer mit heller Freude.« Frank Schuster, Good Times

»Lesen Sie dieses Buch.« Jochen Overbeck, Musikexpress

Fotos: oben: Hartmut Pöstges, unten: Günter Verhees

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